Völlig d' accord!
Bin immer schon Kickers-freundlich gewesen, allein schon wegen Hermann Nuber und dem Bibberer-Bersch, aber man muß sagen: vom damaligen "Bundesliga-Skandal", den Bestechung(sversuch)en unter Früchtegroßhändler Horst Gregorio Canellas, etlichen Insos, bis zum Lizententzug 2013, der überhaupt erst den in unsere Staffel abgestiegenen Lilien aus Schuster-Darmstadt ihren kometenhaften Höhenflug ermöglicht hatte, zieht sich bis zum derzeitigen Kollaps ein "roter" Faden, der einerseits auf die rotweißen Vereinsfarben und die unverbrüchliche Treue der OFC-Famillje verweist, andererseits aber belegt, daß es sich hier um einen besonders hartnäckigen Fall von chronisch schlecht geführtem Verein handelt.
Das "Geschmäckle" dabei ist stets dasselbe: geltungsbedürftige Leute, oft Politiker vor Ort, auch Geschäftsleute mit ihren partiellen Interessen, sichern sich per OFC Aufmerksamkeit in einem Maße, wie es die "normale" OFC-Wirtschaftspotenz nicht hergibt. Dann geht man in die Vollen und läd den Schutt, der unweigerlich anfällt, beim Steuerzahler ab, die öffentliche Hand muß es dann richten. Und die, die das anrichten, lassen sich vorher für ihre überspannten Ambitionen feiern und nachher für ihre "Rettungstaten".
Offenkundig sind die Städte, hier z.B. Essen, Aachen, Lautern, Wuppertal, Offenbach, Saarbrücken, vom Beitrittsgebiet ganz zu schweigen, immer noch nicht pleite genug, um diesen Aberwitz zu unterlassen. Am Ende zahlt es eben nicht der die Mißwirtschaft "großzügig" ignorierende Fan, sondern die Bedürftigsten durch Streichorgien in Schulen, Kitas, Sportstätten, Museen und anderen öffentlichen Einrichtungen, in denen sich keine "Profis" rumtreiben. Hundertpro finden sich auch diesesmal in erster Linie öffentlich-rechtliche "Großgläubiger", die "verzichten", damit es "uffem Bersch" weitergehen kann wie gehabt. Unter normalen Umständen fällt sowas - zumal in Serie - unter "Untreue" und die Verantwortlichen landen vor dem Kadi.
Man kann diesbezüglich fast schon von einer Art "rechtsfreiem" Raum sprechen, kommunal funktioniert nirgends die Kontrolle. (Ausnahme Würzburg, wo sich die Stadtspitze bislang dem üblichen Prozedere verweigert, bravo.) Seriositätskontrolle: Bund der Steuerzahler bzw. Finanzaufsicht von Bund und Ländern sind offenkundig Schlafmützenvereine, die bellen, aber nie beissen. Und so ist heute schon sicher, daß der Traditionsverein OFC vor allem kohletechnisch seiner Tradition treu bleiben kann, daß er auch diesesmal weich fällt, ins Bett der steuergeldverplempernden Kommunaloberen, und wir in ein, zwei, drei Jahren erneut diesen Post lesen und mit dem Kopp nicken: so ist es, so bleibt es und so wird es immer sein.
Die Inso als integraler Traditionsbestandteil. Allenfalls läßt sich das Ganze als sehr kostspielige sozialpflegerische Maßnahme einer durchaus abwärts driftenden Kommune betrachten, aber für die vielen Millionen, die im Bersch versenkt wurden, werden und noch versenkt werden werden, dafür könnte man den drei-, viertausend Kids auch jede Menge andere Freizeitangebote durchfinanzieren. Aber Kommunalheinis von den Parteien zeigen sich lieber auf der OFC-Tribüne als vor Jugendheimen und Ausbildungsstätten. Watt reeesch ich misch uff, bringt eh nix.
Und wenn dann demnächst der neue schöne Etat steht, läßt auch der Anruf des örtlichen, OFC-affinen Unionsfürsten nicht auf sich warten, mit dem er, kurze Wege, in Frankfurt, bei Unionsspezi Grindel, die neun Punkte Abzug kassieren läßt. Die "Strafe" wird dann auf neun Jahre gestreckt, jedes Jahr einer, wegen der menschlichen Seite.